der anspruch an die wirkung des baukörpers von außen bestand in einer städtebaulich verantwortungsvollen und innovativen trennung des bauvolumens in grundschule im sockel, halböffentliche zwischenebene und wohnen in den wolken.
der anspruch an seine innere gliederung bestand in einer pädagogischen antwort auf die frage nach dem lernen im 21. jahrhundert.
bildungseinrichtungen gelten als gesellschaftlich sensible orte; eckgrundstücke als städtebaulich markante flächen.
es gibt hier also eine städtebauliche verantwortung und eine pädagogische verantwortung. beidem in einer art „forschungsarbeit“ gerecht zu werden, ließ das ergebnis (auf den ersten blick) komplexer erscheinen, als gewollt.
doch bei genauerer betrachtung ist der grundriss in seiner zweidimensionalität sehr prinzipientreu und übersichtlich:
durch eine pfortensituation am haupteingang auf der nordseite gelangt man auf den markplatz, das forum. in einem achter-rundweg erschließen sich nebencluster, die eine nachbarschaft für je zwei klassenräume und einen gruppenraum bilden.
vom straßenzugang an der südseite schiebt sich ein mensariegel in das innere, an den ein verwaltungskern andockt.
die negativflächen der orthogonalen und heterogenen raumanordnung werden als lichthöfe ausgebildet.
in einer halben zweiten ebene befinden sich die ganztags- und betreuungsangebote, sowie der zugang auf die schiefe zwischenebene.
der eindruck von außen bewegt sich zwischen dem habitus eines porschemuseums stuttgart und unitéesker balkongestaltung und farbpalette. mit der horizontalen statt vertikalen baukörpergliederung gibt die verschattete stadttribüne – statt eines funktionstrennenden leerraums – dem stadtviertel zusätzliche qualitäten.
das gebäude vereint eine raffinierte von außen ersichtliche nutzungsgliederung mit den entscheidenden pädagogischen werten im inneren und bietet so einen mehrwert für betrachter und für benutzer.