hans-memling-haus und TGS-halle – beides gemeinsam möglich!

dass während der bürgerbefragung im frühjahr 2020 schon manche stimmen die sanierung des hans-memling-hauses gegen den dringend notwendigen ersatzneubau der TGS-halle ausspielen wollten, kann man noch als kampagne abtun. nun scheint man aber aus dieser erzählung nicht mehr herauskommen zu wollen. eine neue TGS-halle und ein vollsaniertes hans-memling-haus sind aus fachlicher sicht mit dem aktuell geplanten budget möglich.

im september hat die stadtverwaltung eine bekanntmachung veröffentlicht, bei der die planungsleistung für den „neubau sporthalle mit zwei hallenkörpern in seligenstadt“ ausgeschrieben wurde. zwei hallenkörper? ja, auf dem jahnsportplatz soll zwei mal die einhardschulhalle realisiert werden mit etlichen nebenräumen und zusätzlichen parkmöglichkeiten.

als langjähriges TGS-mitglied sage ich: wir brauchen eine neue TGS-halle, dringend. auch eine, die optimal für wettkampfbedingungen ausgelegt ist. aber darüber hinaus haben wir kein raumproblem, sondern ein belegungsproblem der turnhallen. hier gibt es seit jahren optimierungsbedarf, gewisse gruppierungen können auch in größere konditionsräume ausweichen und eines der drei bürgerhäuser kann mit wenig aufwand einen eher sportlichen schwerpunkt in der ausstattung erhalten.

legt man den aktuellen baukostenindex zugrunde, so ergibt dies für die ausgeschriebene „doppel-und-dreifach-halle“ einen betrag von grob gerechnet 25 mio. euro. mit aufwendigerer gründung wegen des standorts am ehemaligen ellensee landet man wahrscheinlich eher über als unter dieser summe. kostenschätzungen des bürgermeisters lagen ende 2021 noch bei 10 millionen euro – bei der unterzeichnung der absichtserklärung, dass die TGS vorrangig über 70% der belegungszeiten entscheiden darf. auch vergleichswerte von aktuellen objekten zeigen, dass eine gut ausgestattete wettkampftaugliche drei-feld-halle für maximal 15 millionen euro gebaut werden kann.

die haushaltssituation auf bundesebene zeigt, dass wir zwar an infrastruktur nicht sparen sollten, uns aber auch auf das wesentliche besinnen sollten. würde man den hallenneubau wieder auf den ursprünglichen, eigentlichen bedarf zurückführen, könnte mit dem eingesparten restbudget die sanierung der ehemaligen hans-memling-schule angegangen werden. seit der deutlichen bürgerentscheidung anfang 2020 und der erfolgreichen interimsnutzung des erdgeschosses seit august 2021 sind bestimmt einige abstimmungen zwischen verein und stadtverwaltung gelaufen und die planer stehen voraussichtlich in den startlöchern.

der haushalt 2024 hätte also in dieser hinsicht ohne probleme für alle seligenstädterinnen und seligenstädter ein weihnachtsgeschenk werden können.

leserbrief 03. januar 2024