bahnhof als stadttor der industrialisierung

in der letzten stadtverordnetenversammlung wurden pläne für den größeren umbau der park- und verkehrsflächen rund um den bahnhof vorgestellt.

an eine verbesserung der situation der wartebereiche ist nicht gedacht. sicher, das fiele bestimmt in den zuständigkeitsbereich der deutschen bahn, aber bei der aktuellen situation fragt man sich schon: „wieso gleicht der seligenstädter bahnhaltepunkt einer dorf-bushaltestelle, wenn dahinter ein eingezäuntes bahnhofsgebäude zu finden ist?“

bahnhöfe wurden als „eröffnungsgebäude“ einer stadt gebaut, sie waren die stadttore zur zeit der industrialisierung. das engagement des besitzers, das gebäude zu renovieren und am leben zu halten, in allen ehren, aber man entzieht dem gebäude aktuell die öffentliche nutzung, für die es gebaut wurde. wer das privileg hat, ein gebäude, das einmal so öffentlich war, zu besitzen, hat auch eine große verantwortung.

es kann nicht sein, dass großartige parkanlagen für rad und auto geschaffen werden, es aber nur einen kleinen pfad zwischen bäckereianbau und fahrradständern am gebäude vorbei zum bahnsteig gibt.

warum also nicht wieder einen zugang zu den gleisen durch das gebäude ermöglichen, die einzäunung zum gleis hin aufheben, und dort einen überdachten wartebereich (wie früher) einrichten?

gerade in zeiten, in denen man den öpnv stärken will, muss auch mal über die gestaltung der haltestellen gesprochen werden.

leserbrief 10. juni 2019

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert