danke für die aufbereitung der fährthematik, auch wenn ich über ihre redaktionsinterne deutliche haltung – bevor aktuelle fachliche erkenntnisse einer studie vorliegen – verwundert war.
lassen sie mich die initiative der stadtverordnetenversammlung, die ja in vielen anderen wichtigen punkten nur selten fraktionsübergreifend einer meinung ist, begrüßen.
es ist auf alle fälle richtig, sich einmal über alternativen zu informieren. bevor der seligenstädter fähre z.b. aus größeren technischen problemen ein abruptes aus bevorsteht.
seit dem ein-schicht-betrieb ist die fähre als städtische nahverkehrsoption abgeschrieben. die fährzeiten erst ab 9:45 uhr bilden nicht die lebensrealität von menschen, die arbeiten oder zur schule gehen, ab. andersherum ist die fähre mit der letzten überfahrt um 19:10 uhr (im winter 17:00 uhr) keine nutzbare option für menschen aus dem kahlgrund, die abends gerne in unserer stadt eine kulturveranstaltung besuchen, durch die altstadt schlendern oder in ein restaurant gehen möchten.
ja, viele menschen verbinden etwas mit der fähre, aber ist das noch ein wahrzeichen, das der seligenstädter stadtgesellschaft vollumfänglich dient oder halten wir uns hier eine disneyland-attraktion?
ich glaube, wir sind an einem punkt, uns eingestehen zu müssen, dass die fähre zwar optisch noch teil des stadtbildes ist, aber nicht mehr teil unseres stadtalltags.
an dem tag, an dem eine eventuelle brücke eingeweiht würde, stellt sich ja niemand hin und lässt eine funktionstüchtige fähre im main versenken.
ideen, wie das wahrzeichen dem stadtbild noch weiterhin erhalten bleibt, sind auch schon andiskutiert worden: ein fährverein, der an wochenenden touristen übersetzt; die möglichkeit, die fähre als besonderen veranstaltungsort für feste, konzerte zu buchen; ein umbau als kleine bar/bistro am mainufer,…
warten wir die studie einmal ab – das wird einige monate dauern – und diskutieren auf diesen erkenntnissen dann den richtigen weg.
leserbrief 13. mai 2023