schilder, plakate, und auch werbetafeln – all das ist die stille kommunikation einer stadt und trägt zum austausch innerhalb einer gemeinschaft bei. und das ist auch wichtig. aber man kann auch übers ziel hinaus (in die höhe) schießen.
die üblichen seligenstädter bausünden, die in den himmel ragen und die stadt enger werden lassen, die offene straßen zu engen bedrohlichen gassen metamorphosieren lassen, all diese bausünden haben noch eine funktion: sie schaffen wohnraum, der in seligenstadt benötigt wird.
anders sieht es bei dem circa 30 meter hohen werbemast im froschhäuser gewerbegebiet aus:
ein bauwerk ohne sinn, dessen funktion allein die verschandelung der umgebung ist, errichtet von einem unternehmen, das dieses vorgehen kommerzialisiert hat.
die aufsteller sitzen im hohen elfenbein-werbeturm in hamburg, haben wahrscheinlich gar keine verbindung zu seligenstadt, ausgenommen die autobahn.
ich spreche diesem objekt jedoch den werbeeffekt ab. einheimische werden zwar verächtlich auf die werbetafeln blicken, aber keinesfalls (vermehrt) bei den firmen und unternehmen einkaufen, die dort werben. und nichtansässige, wollen auf der autobahn schnell von a nach b kommen und benutzen sie nicht zum bummeln und werbungen anschauen.
und das alles, weil im bebauungsplan keine höhenbegrenzung festgeschrieben ist. da hofft man doch, dass dies nun überall nachgetragen wird. oder man verbietet die werbetürme explizit.
leserbrief 14. juli 2019